Frieden weltweit
„Peace Counts"-Reportagen als Foto-Storys
![Peace Counts Foto-Reportagen online. Fotos: © Uli Reinhard, Frieder Blickle, Frank Schultze, Macline Hien, Antonia Zenarro, Eric Vazzoler, Lukas Coch, Jan Lieske Peace Counts Foto-Reportagen online. Fotos: © Uli Reinhard, Frieder Blickle, Frank Schultze, Macline Hien, Antonia Zenarro, Eric Vazzoler, Lukas Coch, Jan Lieske](/fileadmin/friedensbildung-bw/redaktion/Slider/slider_peace_counts_reportagen_online.jpg)
Frieden ist spannend, zeigt das Projekt „Peace Counts”. Wie überwinden Menschen persönliche Grenzen, um auf ihre Feinde zuzugehen? Warum gelingt manchen Jugendlichen der Ausstieg aus bewaffneten, radikalen Gruppen? Wo treten Frauen für ein Ende der Gewalt ein? Was können Fußball, Radio, Tanz und Streit zum Frieden beitragen? Die vor zehn Jahren entstandenen Peace Counts Reportagen lenken den Blick auf kreative Lösungen und gelungene Kommunikation in Konflikten, auf Menschen, die in Notsituationen ganz praktisch Hilfe leisten. Die Reportagen aus einigen Ländern haben wir, zahlreich bebildert, in Foto-Storys umgesetzt, weitere sind in Arbeit.
Die Foto-Reportagen
Afghanistan: „Einmaleins der Zukunft"
In Afghanistan organisiert ein deutscher Mathematikdozent Unterricht in Moscheen, vor allem für Mädchen. Seine Verbündeten sind die lokalen islamischen Geistlichen, die Mullahs. Ohne Bildung sei Frieden unmöglich, sagen sie.
Ägypten: „Aus Feinden werden Nachbarn"
Die meisten Konflikte in Ägypten haben banale Ursachen. Eine Streitigkeit, ein harmloses Wortgefecht zwischen zwei Kontrahenten kann rasch in einem Konflikt zwischen den Familien enden und mehrere tausend Menschen betreffen. Je früher dabei ein Muhakim (traditioneller Streitschlichter) wie Abu Zaid eingreift, desto größer sind die Chancen, dass er das Problem löst, bevor es überhaupt zu Gewalt kommt.
Kenia: „Auf Tore statt auf Menschen zielen"
Anna spielte im Sturm. Sie war der Star ihrer Mannschaft. Bis sie entführt und zwangsverheiratet wurde –wie viele junge Mädchen im ländlich geprägten Norden Kenias. Ihr Traum von einer Fußballkarriere zerplatzte. Ihr Team strauchelte. Für beide ist der Neuanfang schwer.
Kolumbien: „Matteo will leben!"
In der kolumbianischen Koka-Hauptstadt Medellín zeigt eine Initiative von über achtzig Hip-Hoppern, wie sich Jugendliche Respekt erobern können: Mit dem Mikro – statt mit Drogen und Gewalt. Der 14-jährige Mateo, dessen Bruder nach einem Konzert erschossen wurde, plappert sich in der Aufnahmekabine warm. „Geben wir ?s zu: ich bin der Coolste“, raunzt Mateo, lacht und beginnt zu rappen.
Kongo: „Radio Ushirika funkt dazwischen"
Mitten in Kongos Rebellenland sendet „Radio Ushikira“ versöhnliche Töne. Um die Bevölkerung schneller über gefährliche Situationen zu informieren, hat Ushikira ein Netz von „Radio-Clubs“ in den umliegenden Dörfern aufgebaut. „Die Menschen kannten nur Gewalt und Vertreibung“, sagt Jean Baptiste Kiyana, Gründer der Radiostation, „dass es auch ein Leben in Frieden gibt, kannten sie nicht.“ Erst vor drei Jahren kam er bei Kämpfen selbst nur knapp mit dem Leben davon.
Nigeria: „Der Imam und der Pastor"
In Nigeria spielt Religion eine große Rolle. Rache aber auch: Die Menschen töten für ihren Glauben. Auch James und Ashafa waren früher Erzfeinde. Jetzt arbeiten sie zusammen für den Frieden. Die Geschichte einer dramatischen Versöhnung.
Ruanda: „Versöhnung nach dem Völkermord"
Seit dem Völkermord von 1994 ist Ruanda eine verwundete Nation. Eine kleine Organisation versucht, Opfer und Täter miteinander zu versöhnen. In Gesprächsrunden und Wiederaufbauprojekten nähern sich die einstigen Todfeinde vorsichtig an.
Thailand: „Gothom auf dem Friedenspfad"
Im Süden von Thailand versuchen 60.000 Milizen, zugewanderte Muslime aus Malaysia in Schach zu halten, in vier Jahren gab es viertausend Tote und zehntausend Verletzte. Im Norden kämpfen königstreue Gelbhemden gegen Rothemden, die Gegner der Monarchie. Gothom Arya sorgt dafür, dass die verfeindeten Parteien miteinander reden – zumindest das. Und er rief die Idee für einen Friedensmarsch ins Leben., in 50 Tagen auf einem Friedensmarch von Bangkok nach Pattani.
Die Ausstellung "Frieden machen" zum Ausleihen
Die Roll-up Ausstellung "Frieden machen - gelungene Beispiele aus aller Welt" zeigt Reportagen über erfolgreiche Projekte aus rund 30 Konfliktregionen der Welt, die im Rahmen des Peace Counts Projekts entstanden sind. Bei Interesse kann die Ausstellung ausgeliehen werden.
weitere Informationen zur Ausstellung und Ausleihkonditionen
„Peace Counts"-Workshop
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Bei Interesse bietet die Servicestelle begleitende friedenspädagogische Workshops an. Diese richten sich insbesondere an Schüler:innen und Lehrkräfte, können aber auch von weiteren interessierten Zielgruppen angefragt werden. Die Workshops finden entweder digital oder als Präsenzveranstaltung statt. Basierend auf Lernen nach Vorbildern und Biographien wird das Engagement von Menschen aus Konfliktregionen rund um die Welt besprochen, die mit kreativen zivilen und gewaltfreien Methoden Frieden im Kleinen und Großen schaffen.
Was beinhaltet der Workshop? Welche technischen Voraussetzungen werden vorausgesetzt? Wie kann man sich anmelden?