Servicestelle Friedensbildung

Baden-Württemberg

 

Pilotprojekt "Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg"

Laufzeit Schuljahre 2019/2020 und 2020/2021

Schulen systematisch und zielgerichtet dabei zu unterstützen, am Lernort Schule eine "Kultur des Friedens" aufzubauen und weiterzuentwickeln, ist Ziel dieses Pilotprojektes. Es war angelegt auf zwei Jahre. Die Zusammenarbeit fand mit Schulen unterschiedlicher Schularten statt. Am Ende der zwei Jahre gab es Dokumentation über Erfahrungen, good practices und Kriterien für eine Zertifizierung als "Schule für Friedensbildung".

Das Pilotprojekt wurde gemeinsam mit folgenden Schulen durchgeführt:

Die Idee zu den „Modellschulen Friedensbildung" stammt von Prof. Uli Jäger, Senior Advisor Peace Education bei der Berghof Foundation am Standort Tübingen. Erstmals publiziert findet sie sich in dem Buch "Erziehung zur Friedensliebe. Annäherungen an ein Ziel aus der Landesverfassung Baden-Württemberg" (Nomos 2018). Darin entwickelt Prof. Jäger acht Merkmale, die eine solche Schule idealtypischer Weise auszeichnen würden (lesen Sie hier den Text von Prof. Uli Jäger als Leseprobe).

Konkretisiert wurde die Idee in dem  Konzept-Entwurf "Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg" (2018), welcher mit bis fünf Schulen in einem gemeinsamen Prozess erprobt wurde. Die Servicestelle Friedensbildung setzt dieses Vorhaben gemeinsam mit ihren Trägern und allen am Schulleben beteiligten Akteur:innen um.

Es gilt, gemeinsam eine "Kultur des Friedens" an der Schule (weiter) zu entwickeln. Die zentralen Dimensionen zur Erreichung dieses Ziels sind:

Zur Erreichung der genannten Ziele unterstützt die Servicestelle Friedensbildung die Modellschulen mit Lernmedien für den Fachunterricht, sie berät die Schulen im Prozess der Modellentwicklung und bietet für die Lehrkräftekollegien Einführungen in Lernmedien an. Sie unterstützt die Schulen bei Aktivitäten, z. B. personell und konzeptionell im Rahmen von Projekttagen, Workshops und Pädagogischen Tagen und vermittelt auf Wunsch externe Referent:innen zu Themen der Friedensbildung, Friedens- und Konfliktforschung. Darüber hinaus befördert die Servicestelle die Vernetzung der Schulen untereinander, damit Lern- und Synergieeffekte initiiert und genutzt werden können und trägt zur Öffentlichkeitsarbeit der Schulen bei.

Dokumentation ausgewählter Aktivitäten

Erfahrungen

Aktivitäten der vergangenen Jahre - Eine Zwischenbilanz

Welche Prozesse und Aktivitäten haben an den Schulen stattgefunden? Welche Herausforderungen und Hürden galt es zu meistern? Was waren gelungen Projekte und Ansätze?  Welche Bedarfe und Anregungen lassen sich noch formulieren? Eine erste Zwischenbilanz zeigt, wie vielfältig Friedensbildung an Modellschulen, trotz Corona-Zeiten, stattgefunden und sich mehr und mehr im Alltag etabliert hat. Am Ende wurden Bedarfe formuliert und Anregungen ausgetauscht.

Zu den bisherigen Aktivitäten

Zertifizierung Martin-Gerbert-Gymnasium Horb am Neckar

Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg

Am 27. Oktober 2023 wurde das Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG) in Horb am Neckar als Modellschule für Friedensbildung ausgezeichnet. Vor der offiziellen Zertifizierungsfeier fanden zwei Workshops der Servicestelle Friedensbildung für Schüler:innen der Klassen 9a und 9b statt, die sich vertieft mit den Themen Frieden und Konflikte auseinandersetzten. Der Oberbürgermeister von Horb, Peter Rosenberger, betonte die Bedeutung, sich im aktuellen Moment mit dem Thema Frieden zu beschäftigen. Er unterstrich, dass Frieden nicht nur in der Weltpolitik, sondern bereits an Schulen beginnt, und dass das MGG diesen Gedanken aktiv lebt. Professor Uli Jäger, Senior Advisor Peace Education der Berghof Foundation, hob die drei zentralen Aufgaben von Modellschulen wie dem MGG hervor: die Befähigung junger Menschen zur konstruktiven Konfliktlösung, das Verständnis der Welt in ihrer Komplexität und die Motivation, sich aktiv für den Weltfrieden einzusetzen. Das MGG wurde aufgrund seiner intensiven Arbeit in diesen Bereichen zur Modellschule Friedensbildung zertifiziert. Die Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung BW, Sibylle Thelen, hob hervor, dass die Auszeichnung des MGG als Modellschule Friedensbildung das Ergebnis eines umfassenden Engagements ist, bei dem engagierte Kolleg:innen und Schüler:innen eine entscheidende Rolle spielten. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung waren zwei von einer Schülerin des MGG auf dem Klavier vorgetragene Musikstücke, die die Bedeutung der Schule als Raum für die Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden unterstrichen.

Termin: Freitag, der 27. Oktober, 8.25-12.50 Uhr 
Ort: Fürstabt-Gerbert-Straße 21, 72160 Horb am Neckar

Zertifizierung Walther-Groz-Schule Albstadt

Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg

Mit der Walther-Groz-Schule Albstadt wurde am 21. Juni 2023 eine weitere Modellschule Friedensbildung ausgezeichnet! Mit breiter Beteiligung und der Zusammenarbeit der Schüler:innen sowie der Lehrer:innen hat die Schule durch ihren facettenreichen Zugang zur Friedensbildung (u.a. künstlerisch und historisch) und kreative Umsetzungsideen alle Kriterien der Zertifizierung mit Leben gefüllt und sich so in ihrem Schulleben außergewöhnlich für Frieden engagiert. Von Unterrichtseinheiten zum Thema Frieden in den unterschiedlichsten Schulfächern (Religion, Pädagogik, Kunst, Mathe, Deutsch, Englisch, Geschichte), regelmäßigen interreligiösen Friedensgebete als Angebot an die ganze Schulgemeinschaft über einen Seminarkurs zum Thema Krieg und Frieden in den Theorien der Internationalen Beziehungen“ bis hin zu internationalen Projekten wie Erasmus sowie einer Schulpartnerschaft mit einer Schule in Vlašim (Tschechien). Die Schule sieht es als ihre Aufgabe, Frieden erlernbar zu machen. Auch in Zukunft wird die Friedensbildung als Prozess an der Walther-Groz-Schule weitergehen. So steht beispielsweise die friedensorientierte Gestaltung des Schulhofes an.

Termin: Mittwoch, der 21. Juni, 17.00 Uhr 
Ort: Johannesstraße 4-6, 72458 Albstadt

Zertifizierung Kepler-Gymnasium Tübingen

Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg

Zum ersten Mal, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland, haben wir mit dem Kepler-Gymnasium Tübingen am 17. Mai 2023 eine Modellschule Friedensbildung ausgezeichnet! Das war eine echte Premiere. Die Schüler:innen sowie die Lehrer:innen des Kepler-Gymnasiums haben sich seit Beginn des Pilotprojekts im Schuljahr 2019/2020 in vielen verschiedenen Bereichen des Schullebens für Frieden eingesetzt. Von kreativen digitalen Angeboten während Corona, einem Aktionstag für Frieden im März 2022, über die Beteiligung an einem Podcast zum Thema Friedenspädagogik bis zu einer Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion zum Thema Ukraine- um nur einige Highlights zu nennen. Herzlichen Dank an Staatssekretärin Sandra Boser für Ihre Grußworte sowie die feierliche Übergabe des Zertifikats! Gerahmt wurde die Feier musikalisch von Schüler:innen und Lehrer:innen des „Kepis“. Auch in Zukunft möchte die Schule sich im Großen wie im Kleinen mit aller Kraft für den Frieden stark machen. 

Termin: Mittwoch, der 17. Mai, 14.00 Uhr 
Ort: Kepler-Gymnasium, Uhlandstr. 30, 72072 Tübingen

Wie geht es weiter?

Bewerbung für das Schuljahr 2023/2024

Die Servicestelle Friedensbildung führte in den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 das Pilotprojekt Modellschulen Friedenbildung durch. Das Erfahrene und Gelernte fand Eingang in das neue und überarbeitete Konzept der „Modellschulen Friedensbildung“. Dieses stellt die Servicestelle Friedensbildung in einem kompakten „Leitfaden Modellschulen Friedensbildung Baden-Württemberg“ vor. Die 14-seitige Broschüre informiert u. a. über Grundlagen und Referenzdokumente der Friedensbildung und umfasst auch die „Roadmap“ von einer Bewerbung zur Zertifizierung als Modellschule. 

Ab sofort können sich alle Schulen des Landes Baden-Württemberg bewerben, um ab dem kommenden Schuljahr (2023/2024) dabei zu sein. Nach Durchlaufen aller Phasen des Bausteinsystems und bei Erfüllung entsprechender Kriterien werden sie als „Modellschule Friedensbildung“ zertifiziert. Die Zertifizierung erfolgt durch die drei Träger der Servicestelle Friedensbildung: Berghof Foundation, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB).

Träger der Servicestelle Friedensbildung

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