Servicestelle Friedensbildung

Baden-Württemberg

 

"Peace counts - Frieden machen"

Anregungen zur Arbeit mit der virtuellen Ausstellung

Die vorliegenden Arbeitsanregungen dienen dazu, mit der virtuellen Ausstellung „Frieden machen – Peace Counts“ im Unterricht oder anderen Bildungskontexten zu arbeiten. Die Teilnehmenden entwickeln anhand von Beispielen zivilgesell-schaftlicher Friedensarbeit weltweit persönliche Friedensvorstellungen, arbeiten Bedingungen für Dialog heraus, reflektieren die Rolle von Frauen und Jugendlichen in der Friedensarbeit und identifizieren Friedensmacher:innen im eigenen Umfeld.

Arbeitsanregungen Downloaden

Berichte und Reportagen über Krieg und Gewalt dominieren unsere Medien. Bilder von explodierenden Bomben und verzweifelten Menschen gehen um die Welt. Frieden ist unauffälliger. Über ihn gibt es weniger zu berichten. Oder? Meist un-beachtet von der Öffentlichkeit entwickeln Friedensmacher:innen erfolgreiche Methoden und rufen Projekte ins Leben, die gewaltfrei und konfliktsensibel Friedensprozesse anstoßen und Versöhnung und Wiederaufbau fördern. Die Ausstellung zeigt 27 Porträts von Friedensmacher:innen, die Jugendlichen aus der Gewaltspirale helfen, verfeindete Gruppen miteinander versöhnen oder sich für die Rechte von Frauen einsetzen. Jedes Porträt wird mit vier Fotos und Kurztexten illustriert. Sie können sich auf eine „geführte Tour“ begeben, individuell die Ausstellung erkunden oder mit Gruppen und Schulklassen mit der Ausstellung arbeiten. Viel Vergnügen!

Zeitumfang für die Durchführung der Arbeitsanregungen

Teil A: Friedensarbeit weltweit entdecken (ca 60 min)
Teil B: Jugendliche und Frauen in der Dialog- und Friedensarbeit (ca 90 min)

Vorbereitungen

•    Digitale Endgeräte für alle bzw. mind. 1 Gerät pro 2 Personen
•    Internetzugang
      Hauptseite friedensbildung-bw.de
      Virtuelle Ausstellung „Frieden machen – Peace Counts“
•    Lösungsblatt „Friedensbingo“
•    Ggf. digitales Tool zum Teilen von Arbeitsergebnissen (z.B. Padlet)

Teil A: Friedensarbeit weltweit entdecken

Lernziele (geeignet ab Klasse 8)

Die Teilnehmenden können
•    Beispiele für Friedensarbeit in verschiedenen Ländern beschreiben (I)
•    Die Tätigkeit einer Friedensmacher:in in eigenen Worten nacherzählen und in das
     Modell des Konfliktbaums einordnen (Ursachen und Auswirkungen des Konflikts) (II)
•    Beispiele zivilgesellschaftliche Friedensansätze hinsichtlich ihrer Effektivität im Konflikt bewerten (III)
•    Ein Porträt eine:r Friedensmacher:in im eigenen Umfeld gestalten (III)

Dauer: ca 60 min insgesamt: (1) 15 min, (2) 25 min, (3) 20 min

(1) Friedensbingo – spielerisch die Ausstellung erkunden

Füllt mithilfe der virtuellen Ausstellung "Peace Counts - Frieden machen" in Paararbeit eine Reihe des Friedensbingos senkrecht, waagerecht oder diagonal gemeinsam aus. Sobald ihr fünf Felder in einer Reihe habt, ruft ihr „Bingo“.

Friedensbingo

leeres Arbeitsblatt zum Download

(2) Geschichten der Friedensmacher:innen kennenlernen

Lest in eurer Kleingruppe eine Geschichte aus der virtuellen Ausstellung "Peace Counts - Frieden machen", die euch besonders anspricht. Beantwortet in der Gruppe folgende Fragen:

i.    Von welchem Land erzählt die Geschichte?
ii.    Worum geht es im Konflikt?
iii.    Wer sind die Friedensmacher:innen?
iv.    Wie setzen sie sich für Frieden ein?
v.    Welche Vorstellung von Frieden verfolgen sie?
vi.    Welche Eigenschaften brauchen sie für ihre Tätigkeit?
vii.    Was haben sie bisher erreicht?

Erklärt, an welcher Stelle des Konfliktbaumes zum gewählten Land die Arbeit des:der Friedensmacher:in ansetzt. Setzt sie eher bei den Konfliktursachen, beim Kernproblem oder bei den Effekten & Auswirkungen an? Erörtert, inwiefern ihr die Arbeit des:der Friedensmacher:in in dem Konflikt für erfolgversprechend haltet.

Falls ihr noch Zeit habt, könnt ihr in einer ausführlichen Version die Reportagen zur Ausstellung sowie die dazugehörige friedenspädagogische Konfliktanalyse lesen.
 

 

(3) Friedensmacher:innen im eigenen Umfeld

Überlege, welche Friedensmacher:innen in deinem Umfeld (Verein/Stadt/Familie/Schule o.ä.) aktiv sind. Gestalte eine Beschreibung dieser Person(en) in Anlehnung an die Peace Counts Geschichten aus der virtuellen Ausstellung "Peace Counts - Frieden machen". Erläutere darin warum diese Person aus deiner Sicht ein:e Friedensmacher:in ist.

Titel:



Der Konflikt:
 

 

Der:die Friedensmacher:in:
 

 

Seine:ihre Lösung:

 

 

 

Teil B: Jugendliche und Frauen in der Dialog- und Friedensarbeit

Lernziele (geeignet ab Klasse 9):

Die Teilnehmenden können
•    ihre persönliche Vorstellung von Frieden anhand eines Fotos beschreiben (I)
•    Friedensvorstellungen anhand eines Schaubilds vergleichen (II)
•    In Gruppen
    Bedingungen für guten Dialog herausarbeiten (II)
    ODER mögliche Gründe herausarbeiten, die dazu führen, dass Jugendliche sich
    gegen Gewalt und für Frieden einsetzen (II)
    ODER herausarbeiten, welche Rolle Frauen und Mädchen in der Friedensarbeit spielen
    und mit welchen Strategien sie sich für Frieden einsetzen (II)
•    Anhand eines selbst gewählten Konflikts eine Stellenanzeige mit Anforderungsprofil
    und Aufgaben für eine:n Friedensmacher:in gestalten (III)

Dauer: ca 90 min: (4) 20 min, (5) 45 min, (6) 25 min

(4) Friedensfoto finden und Friedensbegriffe vergleichen

Suche dir in der virtuellen Ausstellung "Peace Counts - Frieden machen" ein Foto aus, das für dich „Frieden“ besonders ausdrückt. Beschreibe deine eigene Vorstellung von Frieden in einem Satz.

Mein Friedensfoto:

 

Frieden heißt für mich:

 

 

Lies dir dann das Merkblatt positiver - negativer Frieden durch. Vergleicht in der Klasse, welche eurer individuellen Friedensvorstellungen eher der Reduzierung von Gewalt oder der Zunahme von Gerechtigkeit zuzuordnen sind bzw. inwiefern eure Friedensvorstellungen von den Kategorien im Schaubild abweichen.

 

(5) Dialogbedingungen und die Bedeutung von Frauen und Jugendlichen für Frieden

Gruppe A: Bedingungen für gelungenen Dialog

a.    Sucht euch drei Geschichten aus der Ausstellung aus, die sich um das Thema Dialog drehen. Auswahl: 1) Ägypten – Alte Tradition mit neuem Leben, 2) Japan –  Offen reden auf hoher See, 3) Ruanda – Versöhnung nach dem Völkermord, 4) Israel – Streiten lernen für den Frieden, 5) Nigeria – Frieden ist heilig.
b.    Arbeitet Bedingungen für einen guten Dialog heraus (z.B. Wahl des Ortes, bestimmte Eigenschaften der Dialogteilnehmenden, Art der Moderation)
c.    Gestaltet ein Plakat oder eine PowerPoint Folie zu den Bedingungen für einen gelungenen Dialog.

Gruppe B: Jugendliche setzen sich für Frieden ein

a.    Sucht euch drei Geschichten aus der Ausstellung aus, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene im Mittelpunkt stehen. Auswahl: 1) Kolumbien – Mateo will leben, 2) Libyen – Schutzraum für die Seele, 3) Nigeria – Ring frei für den Frieden, 4) Afghanistan – Das Einmaleins der Zukunft, 5) Nordirland – Zwei Ex-Terroristen denken um.
b.    Arbeitet mögliche Gründe heraus, die dazu führen, dass Jugendliche sich gegen Gewalt und für Frieden einsetzen. Erstellt dazu eine Mindmap.
c.    Stellt dar, welche Fähigkeiten insbesondere Jugendliche als Friedensmacher:innen auszeichnen. Gestaltet dazu ein Plakat, eine PowerPoint Folie, ein Gedicht oder einen Liedtext.

Gruppe C: Die Rolle von Frauen in der Friedensarbeit

a.    Sucht euch drei bis vier Geschichten aus der Ausstellung aus, bei denen Frauen im Mittelpunkt stehen. Auswahl: 1) Kenia – Wir schießen nur auf Tore, 2) Russland – Bemerkenswerte Frauen, 3) Libyen – Bemerkenswerte Frauen, 4) Mazedonien – Elena vermittelt, 5) Südafrika – Schwere Jungs, sanfte Hand.
b.    Arbeitet heraus, welche Rolle Frauen und Mädchen in den Geschichten spielen und mit welchen Strategien sie sich für Frieden einsetzen.
c.    Stellt dar, welche Eigenschaften diese Frauen als Friedensmacher:innen besonders auszeichnen. Gestaltet dazu ein Plakat, eine PowerPoint Folie, ein Gedicht oder einen Liedtext.

Präsentation der Ergebnisse

Präsentiert euch gegenseitig die Ergebnisse aus den Gruppen A, B und C.

(6) Friedensmacher:innen im eigenen Umfeld

Beschreibe, wo und warum in deinem Umfeld (z.B. in deinem Verein, deiner Stadt, deiner Familie oder deiner Schule) Friedensmacher:innern gebraucht werden. Gestalte eine Stellenanzeige für diese:n Friedensmacher:in mit den Aufgaben, die von ihr:ihm erfüllt werden müssten und den Eigenschaften, die diese Person mitbringen sollte.
Begründe, ob du selbst der:die Friedensmacher:in für diesen Konflikt sein könntest oder wer sonst aus deiner Sicht dafür geeignet wäre und wie du diese Person für diese Aufgabe gewinnen könntest.

Vergleicht eure Stellenanzeigen miteinander und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.

 
  

Arbeitsanregungen zu virtuellen Ausstellung „Frieden machen – Peace Counts“
Herausgegeben von der Servicestelle Friedensbildung
Juni 2024
Autorinnen: Anne Kruck & Jasmin Wölbl
Redaktion: Dorothea Steinebrunner, Maja Zwicker
Bildnachweise Seite 1: Virtuelle Ausstellung | Servicestelle Friedensbildung, Seite 4: Konfliktbaum | Grafik: Servicestelle Friedensbildung; Seite 5: Positiver – negativer Frieden | Grafik: Servicestelle Friedensbildung

 

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