Nigeria – Eine Art Wunder: Der Imam und der Pastor
Ein Friedensprojekt der „Peace Counts"-Ausstellung
Text: Michael Gleich
Fotos: Uli Reinhardt
In Nigeria spielt Religion eine große Rolle. Rache aber auch: Die Menschen töten für ihren Glauben. Auch James und Ashafa waren früher Erzfeinde. Jetzt arbeiten sie zusammen für den Frieden. Die Geschichte einer dramatischen Versöhnung.
Volltext der Reportage (ohne Fotos) zum Download. Text: Michael Gleich
Fotos der Reportage mit Kurztexten zum Download sowie ergänzende Anregungen, Fotos: Uli Reinhardt, Text: Anne Romund
Website der Organisation: https://interfaithmediation.org
Foto-Reportage
(zum Anschauen entweder der Slideshow folgen oder auf die Pfeile klicken)
James Wuye und Muhammad Ashafa kämpften als Milizionäre gegeneinander. Heute vermitteln sie gemeinsam im Norden Nigerias zwischen Christen und Muslimen. Mit Erfolg. Ihre stärksten Argumente sind Koran, Bibel – und die eigene Biografie.
Die Ruinenstadt wäre ein guter Ort, um alte Wunden wieder aufzureißen. James und Ashafa dringen immer tiefer in die Gassen ein. Vorbei an schwarz-verkohlten Hausskeletten und verwaisten Brunnen. Einziger Farbtupfer ist ein bunter Vorhang, der im Wind flattert. Er ersetzt die Tür in einem Haus, das dem Mob und den Flammen standhielt. „Das war ein quicklebendiger Ort,“ raunt James. „Hier hat kein einziger Muslim überlebt“, fügt Ashafa leise hinzu. Entweder sie konnten fliehen oder wurden massakriert. Hier waren Glaubensbrüder von James am Werk. Die Inspektion in dem zerstörten Stadt-viertel von Jos, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, wird zu einer Bewährungsprobe für das ungleiche Paar.
James, ein Kopf kleiner als Ashafa, ist mit seiner Schiebermütze aus Leder sofort als Christ erkennbar, Ashafa in seinem wallenden arabischen Gewand und mit zauseligem Kinnbart weithin als Muslim auszumachen. Ein Pastor und ein Imam, Hand in Hand? James’ Blicke tasten nervös die Umgebung ab. Immer wieder dreht er den Kopf nach hinten. Eine Gruppe junger Männer folgt ihnen auf dem Fuß. Sie tuscheln mit düsteren Mienen, kommen immer näher. James fasst mit der Linken nach Ashafas Hand. Wo einmal seine Rechte war, sitzt heute eine Prothese. Ein muslimischer Milizionär hat ihm die Hand abgehackt, vermutlich einer von Ashafas Männern. Vor 18 Jahren, im Kampf, mit einer Machete. Es ist nicht der einzige Verlust, der die beiden aneinander bindet. Für James ist es der schmerzhafteste.
Die beiden beschleunigen ihre Schritte, bis sie einen kleinen Armeeposten erreichen. Die Männer, die ihnen schweigend und bedrohlich gefolgt sind, bleiben zurück. Gemeinsam bitten James und Ashafa um Geleitschutz. Ein junger Corporal willigt ein. Das Morden und Brandschatzen, dessen Spuren die beiden zwischen den Ruinen recherchieren, war ein Vergeltungsakt. Für ein Blutbad an Christen, vorher, woanders. Das wiederum einen Angriff auf Muslime rächte, vorher, woanders. Eine Kettenreaktion des Hasses, die den Bundesstaat Plateau in Atem hält. Plateau liegt im Middle Belt Nigerias. In den südlichen Bun-desstaaten dominieren christliche Gemeinschaften, im Norden muslimische. Und im Mittelgürtel prallen die Religionen wie driftende Kontinentalplatten au-feinander. Tektonische Spannungen, die sich immer wieder in Gewaltexzessen entladen.
Nigeria gilt als eines der religiösesten Länder der Welt. 95 Prozent der Einwohner, so ergab eine Umfrage im Auftrag der BBC, würden für den Gott sterben, an den sie glauben. Offiziell ist knapp eine Hälfte islamisch, die andere christlich. Aber schon die Zahlen sind Gegenstand erbitterter Debatten. Angeblich geht es bei den Gewaltkonflikten um Religion, in Wirklichkeit jedoch um Geld und Einfluss. Egal ob Aufträge oder Kredite, Studienplätze oder Jobs, alles wird nach religiösem Proporz vergeben. Ist der Staatspräsident Muslim, muss sein Stellver-treter Christ sein. Lagerlogik. Das Gefälle zwischen dem wohlhabenderen, christlichen Süden und dem ärmeren, muslimisch dominierten Norden ver-schärft den Konflikt. Wie so oft bei Konflikten, die gewaltsam eskalieren, fühlen sich beide Seiten an den Rand gedrängt, die Alten ihrer Würde beraubt, die Jungen um Lebenschancen betrogen.
„Wir müssen das Frühwarnsystem verbessern, damit das hier nicht noch einmal passiert“, sagt Ashafa. Die beiden haben in Jos Teams geschult, die aus respektierten Persönlichkeiten beider Religionen bestehen und bei den ersten Anzeichen von Ausschreitungen Alarm schlagen. Sie kehren zu ihrem Kleinbus zurück, unversehrt, auch innerlich. Die alten Wunden sind nicht aufgerissen. „Peace is divine“ steht in großen Lettern am Busheck. Frieden ist heilig. Das ist ihre Mission.
Interfaith Mediation Centre (IMC) heißt die Organisation, die Pastor James Wuye und Imam Muhammad Ashafa leiten. Seit vielen Jahren vermitteln sie in den religiösen Konflikten Nigerias, mit interna-tional beachteten Erfolgen. Sie nutzen die gemein-same Essenz von Koran und Bibel – Frieden und Nächstenliebe – als Grundlage ihrer Mediationen. Und sie organisieren Workshops zu gewaltfreier Konfliktlösung für diejenigen, die im Lande die Entscheidungen fällen: religiöse Führer, Politiker, Unternehmer und Beamte. Immer beginnen sie mit einem Gebet, jeder zu seinem Gott, und enden mit „Amen“ und „Ameen“. Wenn ihr wahre Christen und echte Muslime sein wollt, so schwören sie die Teilnehmer ein, dann liebt und achtet einander, denn so gefällt es dem Allmächtigen!
Als junge Männer waren sie Erzfeinde, die einer Religion der Rache huldigten. Gedemütigt haben sie uns. Beleidigt haben sie Gottes Namen. Unsere Leute haben sie umgebracht, sogar Frauen, Kinder, Greise, alle. Niemand konnte sich wehren. Oh, diese Ohnmacht. Ich hasse sie, diese Bastarde. Sie sollen leiden, so wie unsere Bro‘s and Sistas gelitten haben. Nein, schlimmer! Erschlagt sie wie Hunde. Zündet ihre Häuser an. Zur Hölle mit ihnen. Wir sind Gottes Werkzeug, wir leihen seiner Rache das Schwert. Das Brennen in meinem Bauch soll aufhören, endlich. James Wuye kennt dieses innere Kochen, diesen Groll, der ihm den Magen zusammenballt wie einen Stein. „Ich bin damit aufgewachsen.“
Als kleiner Junge hat er mit den anderen am liebsten Soldat gespielt. Den Vater, der als Berufsoffizier im Biafra-Krieg kämpfte, sah er selten. Umso mehr wollte er ihm gefallen. Stark sein, ein Held, unüberwindlich. Und umso demütigender empfand er die Schläge seiner Mutter: Dieses Gefühl der Ohnmacht, schwor er sich, wolle er nie wieder erdulden müssen. Als Sechsjähriger bastelte er aus Blechtellern Helme, aus Isolatoren und Pfeffer die ersten „Handgranaten“. James war einen Kopf kleiner als die anderen. Das machte er durch Verwegenheit wett. Beim Kicken auf dem staubigen Bolzplatz, bei den Prügeleien, in die er sich regelrecht verbiss, bei nächtlichen Sauftouren.
Seine Augen vom Alkohol gerötet, seine Finger gelb von den Zigaretten, so betrat er eines Sonntags die Kirche. Du verschwendest dein Leben, schrie der Prediger, du achtest dich selbst nicht. Aber Jesus nimmt dich an, ER trägt dich! Die Predigt traf ihn mitten ins Herz. Ein Erwachen? Vielleicht. Aber da war auch wieder ein Vater im Spiel, dem er gefallen wollte. Fortan zog er sich sonntags seinen einzigen Anzug an und besuchte die Messe.James wurde Anführer evangelischer Jugendverbände. Einige davon hatten sich heimlich bewaffnet und wurden militärisch ausgebildet. James befehligte die christlichen Milizen in Kaduna, eine Millionenstadt im umkämpften Middle Belt Nigerias. Eines Tages spürten seine Leute den spirituellen Lehrer Ashafas auf, der Anfrührer der feindlichen Milizen. Sie zerrten den alten Sufi-Weisen aus dem Haus, warfen ihn in den Brunnen und ließen so lange dicke Steine auf ihn herabprasseln, bis er erstickte. Er hatte für Ashafa alles bedeutet. Das ist sein größter Verlust, der ihn an James bindet.
Wie James hatte auch er sich im Recht gefühlt, als heldenhafter Verteidiger des einzigen wahren Glaubens, Allahu akbar! „Den Hass, der damals in mir brannte, habe ich nicht entwickelt“, erinnert sich Muhammed Ashafa, „ich habe ihn geerbt. Mein Vater war Geistlicher, in der 14. Generation, ein weithin geachteter Mann. Er las und sprach fließend arabisch.“ Doch dann kamen die Briten, und er wurde zum Analphabet im eigenen Lande, weil er die Amtssprache der neuen Herren nicht beherrschte. „Diese Kränkung ließ ihn fortan alles Westliche verabscheuen. Die Kleidung, die Musik und vor allem den christlichen Glauben.“
Deshalb weigerte der Vater sich zunächst, Ashafa auf die einzige Schule weit und breit zu schicken, die von Methodisten geführt wurde. Freunde überredeten ihn schließlich. In der Grundschule lernte er die Bibel kennen, die er auch später immer wieder studierte. Aber nur, um sie zu widerlegen. Wie James wurde er heimlich Milizionär, wie er war er ein geborener Anführer, und im gleichen Jahr, als James seine rechte Hand einbüßte, verlor Ashafa seinen Sufi-Lehrer und zwei Brüder – durch Kampfgruppen, die James befehligte.
Ein paar Jahre später wird Ashafa in die Residenz des Gouverneurs eingeladen. Es geht um eine bevorstehende Impfkampagne gegen Polio. Islamische Verbände hatten geargwöhnt, sie diene dazu, ihre Leute heimlich zu sterilisieren. In einer Pause nimmt ihn plötzlich der Journalist Idris Musa beiseite und führt ihn zu James. Der alte Musa legt die Hände der beiden ineinander und sagt: „Ich kenne euch, ihr seid harte Jungs. Aber euch beiden traue ich zu, in diesem Land Frieden zu stiften.“
Lass dir jetzt bloß nichts anmerken. Lächle! Jetzt hab’ ich dich, du Schweinehund. Du hast mir das Liebste genommen. Die Stunde der Rache ist gekommen. Bisher konnte mir niemand verraten, wo du dich verkriechst. Aber jetzt werde ich dich in deinem Loch ausfindig machen. Und dann bringe ich dich um.
Ashafa lächelt den Pastor an.
Ich hasse diesen Typ mit Zauselbart. Der sieht ja schon aus wie ein Fundamentalist. Du falsche Schlange! Mit deiner gespielten Freundlichkeit wickelst du mich nicht ein. Du willst mich doch nur ausspionieren. Wenn du weißt, wo ich nachts schlafe, schickst du mir deine Männer. Die hacken mir erst den anderen Arm ab, bevor sie mir die Kehle durchschneiden.
Und James lächelt zurück.
Ein paar Tage später sucht er James in einem Kirchenbüro auf. Draußen versteckten sich seine Milizionäre, bis an die Zähne bewaffnet. „Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin, macht ihr alles platt, verstanden?“ Doch auf dem Weg zur Kirche geschieht etwas. Die Worte des alten Musa klingen nach. „Ihr beiden könnt den Frieden bringen“, hatte der gesagt. Etwas gerät ins Wanken. Statt James an die Gurgel zu gehen, unterbreitet Ashafa ihm einen Vorschlag. Eine Debatte solle stattfinden, Muslime versus Christen, Koran gegen Bibel, das bessere Argument soll siegen. James ist perplex, willigt aber ein.
Ein Jahr lang suchen sie einen Ort für den Abtausch. Alle Hotels lehnen ab. Einzig das British Council ist so mutig, einen Saal anzubieten. James hat Angst vor einem Hinterhalt. Aber feige will er auch nicht sein. Wenn dieser Ashafa sich traut, eine Kirche zu betreten, um mit mir zu sprechen, dann kann ich jetzt nicht kneifen. Aber wir sollten uns für alle Fälle rüsten. Die Messer werden unter Burnussen und in Aktentaschen versteckt, auf beiden Seiten. Doch das Eis taut langsam. „Ich war berührt davon, dass Christen wie James unsere Trauer über die Toten und Verwundeten nachempfinden konnten“, erinnert sich Ashafa. Mitgefühl war das letzte, was er von seinen Gegnern erwartete.
Die beiden beginnen, die ersten interreligiösen Workshops zu organisieren. Reisen gemeinsam zu Kursen für Konfliktlöser nach Südafrika und in die Vereinigten Staaten. Schlafen oft im gleichen Zimmer. Ihre Gastgeber sind entzückt: Zwei, die der Rache abgeschworen haben, Erzfeinde, die Freunde wurden – dieses Wunder will jeder gerne glauben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Jahrelang plagen James Mordgedanken. Immer wieder bricht nachts ein Schmerz auf, tiefer als der Schnitt, der seinen Arm abtrennte.
Drei Jahre lang plagten ihn nachts Anfälle ohnmächtiger Wut, gefolgt von Mordgedanken. Eines Tages begegnete er Pastor Ina Omakwu, den er als weisen Mann verehrte. Der Geistliche sprach ihn nach einem Gottesdienst an: „James, ich weiß genau, wie es in deinem Inneren aussieht. Du bist vergiftet von Hass. Aber wenn du Muslime für den christlichen Glauben gewinnen willst, dann musst du deine Liebe für sie entdecken. Du kannst nicht jemandem predigen, den du verabscheust!“ Und damit ließ er ihn stehen.
Es ist, als ob ein Blitz einschlägt. Er zerstört etwas. Und er erhellt etwas. Wie konnte ich so verbohrt sein? Ich kann die Liebe ja spüren. Wie gütig Ashafas Augen immer schauen! Es tut so gut, diesen tausendmal durchgekauten Groll loszulassen. Ich fühle mich so leicht.
Auch Ashafa musste Gewohntes aufgeben, um die letzten und entscheidenden Schritte auf James zugehen zu können. Wie bei James war es eine Predigt, die Ashafa für das Neue öffnete. „Der Imam sprach darüber, wie man Ignoranz durch Wissen heilt, Rache durch Vergebung. Wie man seinen Feind dadurch besiegt, dass man ihn zum Freund macht. Nicht mit Gewalt, sondern mit Liebe.“ Ashafa wusste mit einem Mal, dass er bereit war, seinem Feind zu verzeihen, ganz und gar.
Sie kamen im Jahr 2002 auf die Idee, die „Erklärung von Alexandria“, unterzeichnet von Religionsführern aus der ganzen Welt, als Vorlage zu nehmen und auf die Situation in Kaduna anzupassen. Tatsächlich unterschrieben 22 hohe Geistliche beider Lager das Dokument. Sie verzichteten darin auf Hasspredigten und gründeten ein gemeinsames Komitee als Frühwarnsystem für Konflikte. Seit acht Jahren hält der Religionsfriede nun schon. Die Geschäfte in der Stadt laufen wieder. Abends flanieren Jugendliche, die als Kinder noch verschreckt die Unruhen erlebt haben, am Kaduna-Fluss entlang und sitzen schäkernd unter Flammenbäumen mit orangeroten Blüten. Sie genießen die Früchte des Friedens. Nun wollen Pastor und Imam ihre Erfolge auf andere Konfliktherde im Middle Belt übertragen.
James steht auf einem staubigen Platz in Dogo Nahawa, ein Weiler in der Nähe von Jos. Es ist früher Vormittag, die Sonne brennt senkrecht auf die Versammelten herab, aber das ist nicht der einzige Grund, warum der Pastor schwitzt. Er ist unsicher. Was soll er den Menschen sagen, Christen vom Volk Berome, die ihn erwartungsvoll begrüßen? In ihren Gesichtern kann er lesen, dass sie durch die Hölle gegangen sind, vor kurzem erst. Kann er hier, wo sie die Leichen in langen Reihen in den Staub gelegt hatten, notdürftig mit Tüchern bedeckt, kann er an diesem Alptraumort von Vergebung sprechen?
Es war am 7. März 2010, nachts um halb vier, als Gewehrschüsse die Dorfbewohner aus dem Schlaf rissen. Erschreckt rannten sie aus ihren Lehmhäusern, bei vielen loderten die Strohdächer schon in hohen Flammen. Überall in den Gassen die Schatten der Bewaffneten. Allahu akbar, schrien sie, und hackten mit Schwertern und Sicheln auf alle ein. In weniger als drei Stunden metzelten sie 500 Berome nieder. Deshalb ist Ashafa zurückgeblieben. Derzeit kann sich kein Muslim in Dogo Nahawa blicken lassen. Kann James die Überlebenden bitten, ihren Feinden zu verzeihen?
Kann er das von einer Frau wie Pauline verlangen, die im Schatten eines Mangobaums sitzt und weint? Das Gesicht der 40jährigen ist grau. Sie hat viel Blut verloren. „Ein Wunder, dass ich überlebt habe“, sagt sie, langsam, wie in Trance, ihre Stimme nur ein Hauchen. Über ihren Hinterkopf zieht sich eine 20 Zentimeter lange, rotgeränderte Narbe. Drei Finger hat sie unter Machetenhieben verloren, ihre Kinder sind im Haus verbrannt. Einer nach dem an-deren haben die Dorfbewohner dem Pastor ihr Leid anvertraut. Jetzt sind sie still. Alle Augen richten sich auf ihn. James wendet sich einen kurzen Moment ab, er wischt sich die Tränen aus den Augen.
Schließlich spricht er, leise, aber mit fester Stimme: „Schaut euch diese Prothese an. Wie lange habe ich damit gehadert. Ich wollte, dass jemand dafür büßt. Das hat mich zum Gefangenen gemacht. Viele Jahre lang. Aber heute bin ich frei. Und warum? Weil ich die Rache loslassen konnte. Es gibt nur einen Ausweg aus dem Kreislauf von Gewalt und Rache – zu vergeben. Tut es, aus Liebe zu euch selbst!“ Sie hören zu. Niemand widerspricht. Dieser Pastor hat etwas geschafft, was noch vor ihnen liegt, etwas, wofür sie Gottes Beistand brauchen. Einer beginnt ein Gebet, Praise the Lord, andere fallen ein, Hallelujah, sie beten mit Inbrunst. Aber niemand lächelt dabei.
Nigeria's Imam and Pastor: Faith at the Front (YouTube)
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The Imam and the Pastor (YouTube)
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Was ist die „Peace Counts"-Ausstellung?
Frieden ist spannend, zeigt das Projekt Peace Counts. Wie überwinden Menschen persönliche Grenzen, um auf ihre Feinde zuzugehen? Warum gelingt manchen Jugendlichen der Ausstieg aus bewaffneten, radikalen Gruppen? Wo treten Frauen für ein Ende der Gewalt ein? Was können Fußball, Radio, Tanz und Streit zum Frieden beitragen? Die Reportagen lenken den Blick auf kreative Lösungen und gelungene Kommunikation in Konflikten. Die Roll-up Ausstellung zeigt eine Auswahl der besten Reportagen erfolgreicher Projekte aus rund 30 Konfliktregionen der Welt.
Workshop – jetzt auch online!
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Bei Interesse bietet die Servicestelle begleitende friedenspädagogische Workshops an. Diese richten sich insbesondere an Schüler:innen und Lehrkräfte, können aber auch von weiteren interessierten Zielgruppen angefragt werden. Die Workshops finden entweder digital oder als Präsenzveranstaltung statt. Basierend auf Lernen nach Vorbildern und Biographien wird das Engagement von Menschen aus Konfliktregionen rund um die Welt besprochen, die mit kreativen zivilen und gewaltfreien Methoden Frieden im Kleinen und Großen schaffen.
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